Generation Erde: “Rettet unser Wasser!“

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(cooppa, Dorina Jobstmann & Fritz Hinterberger, 22.02.2019) „Generation Earth“, so nennt sich die Jugendorganisation des WWF und bietet jungen Menschen die Möglichkeit, sich für Umweltthemen einzusetzen, die ihnen am Herzen liegen, Projekte zu generieren und diese umzusetzen. Das Thema „Wasser“ hat Generation Earth aufgrund der aktuellen politischen Brisanz aufgegriffen, vor allem weil es medial wenig bespielt wird. Aktuell wird der Schutz der Gewässer auf hoher politischer Ebene diskutiert und es ist unklar, ob er in der momentanen Form bestehen bleibt. Konkret geht es um die EU Wasserrahmenrichtlinie die derzeit angefochten wird. Sie zählt zu den strengsten EU-Umweltgesetzen. Erlassen wurde sie 2000 um die Gewässer europaweit zu schützen, nachdem diese jahrzehntelang verbaut, durch Abwasser verschmutzt oder in ihrer natürlichen Strömung stark beeinträchtigt wurden. Dadurch wurden umliegende, von den Gewässern abhängige, Ökosysteme überwiegend zerstört. Deshalb gab es die Forderung nach Gewässern in ökologische und chemisch gutem Zustand. Dieser zu erreichende gute Zustand wurde in der Wasserrahmenrichtlinie gesetzlich festgeschrieben. Ursprünglich wurde die Zielsetzung bis 2027 festgelegt, aktuell wird jedoch über Änderungen in der Zielsetzung diskutiert.

 

Franziska Pezzei erklärt im Interview die Gefahren, welche mit einer Abschwächung der Ziele einhergehen können. Einige Mitgliedsstaaten, aber auch Industrien, sind mit den strengen Richtlinien nicht einverstanden. Sie sind daran interessiert, mehr Wasserkraftwerke bauen oder chemische Abwässer einleiten zu dürfen. Gemeinsam mit ihren Mitstreiterinnen möchte Pezzei nicht dabei zusehen, wie die Richtlinie abgeschwächt wird, sondern etwas dagegen unternehmen und eventuell sogar dafür sorgen dass sie noch verstärkt wird, „denn unsere Gewässer sind schützenswert und ein essentieller Bestandteil unseres Lebens“.

Was Magdalena Prieler persönlich sehr geschockt hat, war die Tatsache dass innerhalb von nur 50 Jahren 83% der Biodiversität, die von Süßwässern abhängig ist, bereits verloren gegangen sind. Das bedeutet, dass wir jetzt nur mehr 17% übrig haben – und um diese zu erhalten, frei fließende, natürliche Gewässer in einem guten Zustand nötig sind. „Zur Aufrechterhaltung dieser 17% benötigen wir strenge Gesetze um die wenigen, noch intakten Flüsse oder Gewässer zu behalten.“

Ebenfalls spannend, ist laut Prieler, dass diese Gewässer auch für die Menschen überlebenswichtig sind. Ein Großteil des Grundwassers wird für das Trinkwasser genutzt, weshalb die chemische Qualität des Grundwassers essentiell ist. Somit schützt die Wasserrahmenrichtlinie auch uns Menschen, indem sie besagt dass das Grundwasser nicht verunreinigt werden darf.

Doch was ist jetzt zu tun? Laut den Aktivistinnen von Generation Earth ist es ganz einfach! Die Europäische Kommission hat alle BürgerInnen befragt was sie von der EU-Wasserrahmenrichtlinie halten. Braucht es diese strengen Gesetze auch zukünftig? Generation Earth sagt „Ja“ und mit dieser Meinung sind sie nicht alleine, über 100 NGOs in der EU setzten sich ebenfalls für den Erhalt der strengen Gesetzeslage ein. Diese Gruppe an NGOs hat, zusammen mit Generation Earth,  eine Petition gestartet um der europäischen Kommission zu zeigen, wie wichtig der Erhalt dieser strengen Wasserrahmenrichtlinie für die EuropäerInnen ist. Mit einer Unterschrift kann die Petition online unter www.generationearth.at/wasser unterschrieben werden. Über 300.000 Personen haben es bereits getan, der Duck von der Industrielobby auf der anderen Seite ist jedoch ebenfalls sehr groß, weshalb es wichtig ist ein starkes Zeichen gegen die Abschwächung der Wasserrahmenrichtlinie zu setzen.

Link zur Petitionwww.generationearth.at/wasser

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