Wochenschau #6

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(cooppa, Zusammenstellung: Manfred Ronzheimer, 05.08.2018)

News und Termintipps aus der Cooppa-Redaktion zu den Themen Nachhaltigkeit, Transformation und Zukunftsgestaltung

Themen:

  • 1. August 2018 ist Welterschöpfungstag
  • AEMS Summer School: Die Wirtschaft der Zukunft
  • 2030Watch: Wie nachhaltig ist Deutschland?
  • »Digitalisierung & Zivilgesellschaft«
  • Wissenschaftliche Beiräte der Bundesregierung
  • News aus der Wissenschaft
  • Termine: „Bürgerschaftliches Engagement für die sozial-ökologische Erneuerung“
  • Konferenz „Wissenschaft im Wandel“

1. August 2018 ist Welterschöpfungstag

Der Welterschöpfungstag (Earth Overshoot Day) markiert jenes Datum im Jahr, ab dem die jährlich nachwachsenden Rohstoffe und Naturleistungen der Erde vollständig konsumiert sind. Ab diesem Tag lebt die Menschheit auf Öko-Pump. Der 1. August ist der bisher früheste Zeitpunkt seit Beginn der Berechnung der Ökologischen Verschuldung durch das „Global Footprint Network“. Die global verfügbare Biokapazität (das Potenzial an Naturleistungen) wird dabei dem Ökologischen Fußabdruck der Menschheit (der Inanspruchnahme der Naturleistungen) gegenüber gestellt. Ist die Beanspruchung größer als der Nachschub, spricht man von einem „Overshoot“.  

Unsere aktuelle Wirtschaftsweise betreibt ein ökologisches Pyramidenspiel mit unserem Planeten“, warnt Mathis Wackernagel, Mitbegründer des Global Footprint Network.  „Um die Gegenwart zu befeuern, borgen wir Ressourcen aus der Zukunft. Wie jedes Pyramidenspiel kann das nur für einige Zeit funktionieren.“ Für Österreich kam der Overshoot Day sogar noch deutlich früher! Mit unserem Lebensstil war der faire Anteil der globalen Naturressourcen bereits am 13. April aufgebraucht.

Weitere Informationen hier: http://www.footprint.at/index.php?id=overshoot2018Zu internationalen Aktivitäten siehe:  http://www.overshootday.org

Berechne deinen eigenen persönlichen Overshoot Day auf overshoot.footprint.at


Die Wirtschaft der Zukunft

Die “Alternative Economic and Monetary Systems (AEMS)” Summer School lud am 25. 07. 2018 zu ihrem Eröffnungs-Event in die TU Wien ein: „The Economy of the Future“. Professorin Helga Kromp-Kolb, Professor Ernst Ulrich von Weizsäcker und Professor Christian Kreiss zeigten ihm Rahmen ihrer Eröffnungsvorträge auf, warum die gegenwärtigen, weltweiten Entwicklungen nicht nachhaltig sind und warum es notwendig ist jetzt zu handeln. Die Moderation hatte Eric Frey (Der Standard).

Weitere Informationen: http://www.gemeinwohlakademie.at/termine/aems-opening-event-economy-future

Mehr über die Referenten: https://www.eventbrite.de/e/the-economy-of-the-future-tickets-47206416663

Ein Kurzbericht über die Veranstaltung von Teilnehmern: https://summer-university.net/panel-discussion-helga-kromp-kolb-ernst-ulrich-von-weizsacker-christian-kreiss/

Ein Bericht über den Vortrag von Sigrid Stagl (“Ecological Economics: the environment of the economy”): https://summer-university.net/ecological-economics-as-a-clearer-means-of-understanding-the-relationship-between-economy-and-environment

N21-Bericht 2015: AEMS Kick-off mit Christian Felber – http://n21.press/aems-kick-off/


2030Watch: Wie nachhaltig ist Deutschland? Die Indikatoren aus der Zivilgesellschaft

Der Zustand der Welt erfordert eine Transformation zu mehr Gerechtig­keit und Nachhaltiger Entwicklung. Mit der Agenda 2030 haben sich alle UN-Staaten verpflichtet, für die Realisierung dieser Trans­formation siebzehn Nachhaltig­keitsziele – den sogenannten „Sustainable Development Goals (SDGs)“ – bis zum Jahr 2030 umzusetzen. Der damit verbundene globale Indikatoren­katalog dient zur Fortschritts­messung.

2030Watch zeigt eine ergänzende Sichtweise, wie gut Deutschland die globalen Nachhaltigkeitsziele umsetzt. Ist Deutschland auf dem Weg einer Transformation, wie in der Agenda 2030 vorgesehen? 2030Watch untersucht diese Frage anhand von Indikatoren: Wie wird die Umsetzung zu einer Nachhaltigen Entwicklung in Deutschland gemessen? Was wird übersehen? Wie stellen wir sicher, dass das Prinzip „Leave No One Behind“ (Lass niemanden zurück) nicht außer Acht gelassen wird? Dazu vergleicht 2030Watch die offiziellen Indikatoren der deutschen Nachhaltigkeitsstrategien mit zusätzlichen Indikatoren

Mehr hier: https://2030-watch.de/
Hintergrundinformationen und FAQs: https://2030-watch.de/projekt


»Digitalisierung & Zivilgesellschaft«

Das deutsche „Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement“ (BBE) hat sich in seiner AG Zivilgesellschaftsforschung ausführlich mit dem Thema »Digitalisierung & Zivilgesellschaft« beschäftigt. Dazu fand unter anderem in Berlin eine Veranstaltung statt, die mit knapp 90 Teilnehmenden auf großen Anklang stieß. Neun InputgeberInnen aus Wissenschaft und Praxis gaben erste Einblicke in den Themenschwerpunkt. Die Teilnehmenden diskutierten gemeinsam zu den Fragen, wie Zivilgesellschaft die Digitalisierung von Gesellschaft mitgestaltet, wie die Digitalisierung in den kommenden Jahren Zivilgesellschaft verändern wird und wie Zivilgesellschaft Techniken und Möglichkeiten der Digitalisierung bestmöglich für eigene Ziele nutzen kann.

Die Dokumentation der Beiträge im BBE-Newsletter Nr. 13 vom 28.6.2018
http://www.b-b-e.de/newsletter/newsletter-nr-13-vom-2862018/

Hier zum Überblicksvortrag von Holger Krimmer, ZiviZ im Stifterverband, der alle Themen zusammenfasst:
http://www.b-b-e.de/archiv-des-newsletters/newsletter-archiv-2018/2-quartal-2018/newsletter-nr-13-vom-2862018/krimmer-editorial-auf-dem-weg-zu-einer-forschungsagenda-digitalisierung-und-zivilgesellschaft/

Wissenschaftliche Beiräte der Bundesregierung: Gemeinsame Erörterung von Nachhaltigkeitsfragen

Für die Umsetzung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie ist es essentiell, den themen- und ressortübergreifenden Austausch zu intensivieren und die Kooperation innerhalb der wissenschaftlichen Politikberatung zu verstärken – und mit diesem Treffen ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung getan“, sagte Patrizia Nanz, Co-Vorsitzende der Wissenschaftsplattform Nachhaltigkeit 2030. Auf Initiative der Plattform und in Kooperation mit SDSN Germany waren am Mittwoch, 23. Mai 2018, erstmals Vertreterinnen und Vertreter von zehn wissenschaftlichen Beiräten der Bundesregierung und von zehn Bundesministerien aus unterschiedlichsten Politikfeldern zusammengekommen, um gemeinsam Herausforderungen für politisches Handeln und Bezüge zur Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie zu diskutieren.

Die Frage- und Problemstellungen für eine nachhaltige Entwicklung sind enorm verflochten und bergen zahlreiche Verknüpfungen und Widersprüche – das macht den themen- und ressortübergreifenden Austausch möglich und nötig“, betonte Dirk Messner, ebenfalls Co-Vorsitzender der Wissenschaftsplattform Nachhaltigkeit 2030. „Das begrüßenswerte Ergebnis: Die anwesenden Beiräte haben Relevanz und Nützlichkeit eines stärkeren Austauschs unterstrichen und die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie sowie die internationale Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung als geeignete Bezugsrahmen dafür benannt.“

Die Wissenschaftsplattform Nachhaltigkeit 2030 wurde 2017 gegründet als wissenschaftliche Begleitinstanz für die Umsetzung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie. Ihre Ziele sind insbesondere die Aktivierung der Wissenschaft für Nachhaltigkeit und die Intensivierung des Austauschs zwischen Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.

Weitere Informationen:
https://www.iass-potsdam.de/de/forschung/thema/wissenschaftsplattform-nachhaltigkeit-2030


News aus der Wissenschaft

24.07. – Studie des Öko-Instituts e. V. – Institut für angewandte Ökologie: Der Kohleausstieg hat weniger Auswirkungen auf die Arbeitsplätze in der Braunkohleindustrie als befürchtet.
https://idw-online.de/de/news699744

24.07. – Umweltbildung auf hohem Niveau: Hohe Auszeichnung für den LehrLernGarten des Botanischen Gartens der Universität Würzburg
https://idw-online.de/de/news699761

24.07. – Zukunftstraum: „Mit grünem Treibstoff fliegen“ – Universität Bremen wird ein hochrangiges Verbundprojekt in der Energieforschung koordinieren.
https://idw-online.de/de/news699760

24.07. – Umweltdenken und -handeln analysieren – Start der Forschungs-Profillinie „Mensch-Umwelt-Netzwerke“ mit 60 Wissenschaftlern aus nahezu allen Fachbereichen der Universität Osnabrück
https://idw-online.de/de/news699743

25.07. – „Zugeknöpfte“ Textilbranche für Öko-Produktion öffnen – DBU-Generalsekretär Bonde besuchte VAUDE in Tettnang als Modell-Unternehmen für Nachhaltigkeit
https://idw-online.de/de/news699826

26.07. – Leuphana Universität Lüneburg erhält das Siegel der EG-Öko-Audit Verordnung (EMAS) und ist mit ihrem Umweltmanagement-System weiter auf Erfolgskurs.
https://idw-online.de/de/news699896

26.07. – Technische Universität München meldet Durchbruch bei industrieller CO2-Nutzung: Grundstoff für die Produktion eines chemischen Massenprodukts
https://idw-online.de/de/news699876

20.07. – Forschungsoffensive zu regenerativen Kraftstoffen („reFuels“) am Karlsruher Institut für Technologie
https://idw-online.de/de/news699649

19.07. – Fußgängerprojekt Reallabor „GO Karlsruhe“ für den VCÖ-Mobilitätspreis nominiert
https://idw-online.de/de/news699603

19.07. – Innovative Ideen für nachhaltige Siedlungsmodelle – Modellvorhaben an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn sucht nach Lösungsansätzen, um die wachsenden Nutzungskonflikte zwischen Siedlungsentwicklung und Freiraumschutz zu bewältigen.

https://idw-online.de/de/news699575

16.07. – Den Schalter umlegen: Öffentliche Einnahmen aus CO2-Bepreisung für Gesundheit und Bildung nutzen – Vorschlag des Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung
https://idw-online.de/de/news699403

14.07. – Landesbiologentag 2018: Fünf-Punkte-Plan gegen das Artensterben – Fachtagung an der Universität Hohenheim stellt Lösungsansätze vor.
https://idw-online.de/de/news699416


VERANSTALTUNGSHINWEISE

Bürgerschaftliches Engagement für die sozial-ökologische Erneuerung“

Fachtagung am 18. September 2018 im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, und nukleare Sicherheit (BMU), Berlin,

Viele Akteure in und außerhalb von zivilgesellschaftlichen Initiativen und Vereinen beteiligen sich bereits am sozial-ökologischen Erneuerungsprozess, indem sie sich Teilaufgaben aus dem umfassenden Katalog von Entwicklungszielen der SDGs widmen. Ein Beispiel sind umweltpolitische Akteure, die vor allem auf die Umsetzung ökologischer Zielstellungen wie sie zum Beispiel nachhaltige und moderne Energie, nachhaltige Konsum- und Produktionsweisen und Sofortmaßnahmen zum Klimawandel sowie den Schutz von Landökosysteme fokussieren. Aber auch in anderen Feldern der Zivilgesellschaft (z.B. Wohlfahrtspflege, Kirchen, Bildung, Feuerwehr) finden sich bereits Akteure, die sich für die Umsetzung der stärker sozial ausgerichteten SDGs engagieren, zum Beispiel weniger Ungleichheiten, Verringerung von Armut, Zugang zu hochwertiger Bildung, Geschlechtergerechtigkeit.

Die Tagung wird im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA) und des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) vom Institut für Sozialinnovation in Kooperation mit dem Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) und dem Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) durchgeführt.

Die Fachtagung soll eine Plattform des Austauschs und der Vernetzung der Initiativen und Projekte bürgerschaftlichen Engagements bieten. So kann nach Synergie-Effekten gesucht werden, die die jeweiligen Tätigkeiten auf dem Weg zu einer gesellschaftlichen Erneuerung im Sinne der SDGs gegenseitig unterstützen und damit einen Beitrag leisten für einen sozialökologischen Wandel.

Weitere Informationen: https://www.netzwerk-immovielien.de/termin/buergerschaftliches-engagement-fuer-die-sozial-oekologische-erneuerung/

Konferenz „Wissenschaft im Wandel“

Am 13. November 2018 findet im Austria Center Vienna die Konferenz „Wissenschaft im Wandel“ der Allianz Nachhaltige Universitäten statt. Die Konferenz wird in Kooperation mit der Österreichische Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung (ÖFSE), dem Runden Tisch Hochschulbildung Global, der Österreichischen Fachhochschulkonferenz und der OeAD/Abteilung Bildung und Forschung für Entwicklungszusammenarbeit durchgeführt.

Um die Sustainable Development Goals zu erreichen und aktuelle Herausforderungen zu meistern, braucht es die Zusammenarbeit vieler Akteurinnen und Akteure. Gerade Universitäten und Hochschulen als Wissensträgerinnen, Innovationszentren und Ausbildungsstätten zukünftiger EntscheidungsträgerInnen sind gefragt, Verantwortung zu übernehmen und einen Beitrag zu leisten. Um dem Rechnung tragen zu können, bedarf es eines Paradigmenwechsels an den Hochschulen, denn die Denkweisen, Methoden und das Wissen jener Generation, die die Probleme verursacht hat, werden nicht ausreichen.

Wie sollen Universitäten und Hochschulen der Zukunft aussehen? Wie kann Forschung neu gedacht werden, um eine nachhaltige Entwicklung besser zu unterstützen? Welche Schritte führen dorthin? Welche Hindernisse sind zu überwinden? Was sind Gelingensfaktoren? Was geschieht bereits? Das wollen wir im Rahmen der „Wissenschaft im Wandel“ Konferenz am 13. November 2018 diskutieren.

Das Programm befindet sich aktuell in Ausarbeitung. Weitere Informationen sind auf dieser Website zu finden: http://nachhaltigeuniversitaeten.at/wissenschaft-im-wandel/

Die Konferenz ist eine Pre-Conference zur Wachstum im Wandel Konferenz (14.-15.11.2018): www.wachstumimwandel.at/konferenz2018/

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