Tanzend für unsere Gewässer

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(cooppa, 28.01.2019) 20. September 2018, gegen 13 Uhr. Die Sonne scheint, im Museumsquartier herrscht reges Treiben. Plötzlich kommt Unruhe auf, die Blicke schweifen zur Treppe beim mumok –  ein Zirkusartist, zwei bemalte Figuren und eine Gruppe von fast 100 Menschen erstürmen die Stiegen und beginnen einen dramatischen, ausdrucksstarken Tanz.

Was haben sie alle gemeinsam? Einen blauen Strich im Gesicht und eine Nachricht an die EU: Finger weg von unseren Gewässern!
Willkommen bei Water Bodies.

Kein gutes Zeugnis für Österreich

Dass Österreich gleich zu Beginn seiner Bundeshymne als “Land am Strome” bezeichnet wird, ist kein Zufall – an rauschenden Flüssen und eindrucksvollen Gewässern fehlt es nicht. Doch laut dem im Juli 2018 veröffentlichten Bericht der Europäischen Umweltagentur (EEA) geht es diesen zum überwiegenden Teil nicht gut. 60% der österreichischen Fließgewässer sind nicht in dem ökologischen Zustand, in dem sie sein sollten. Starke Verbauungen und Regulierungen, Wasserkraftwerke, industrielle Nutzung, Verschmutzung, Überdüngung sowie Wasserentnahmen durch Landwirtschaft und für Kunstschnee bringen den gesamten Wasserkreislauf durcheinander. Bedenkt man nun, dass große Teile unseres Trinkwassers aus dem Grundwasser stammen, welches unter landwirtschaftlicher und industrieller Nutzung leidet, ist die Situation nochmals ernster.

Die EU-Wasserrahmenrichtlinie ist ein Gesetz zum Schutz der europäischen Gewässer, welche deren Zustand verbessern und die Wasserqualität sichern soll. Doch sie ist in Gefahr, denn die derzeitige Überprüfung des Gesetzes gibt der Industrie-Lobby und einigen Mitgliedstaaten die Möglichkeit, die Rahmenrichtlinie in ihrem Sinne abzuschwächen. Diese lassen ihre Chance nicht ungenutzt und machen ganz schön Druck.

Das kann so nicht weitergehen.

Deshalb gibt es jetzt von über 100 NGOs und BürgerInnen aus der ganzen EU Gegenwind, eine Petition an die Europäische Kommission wurde schon von mehr als 230.000 Menschen unterschrieben und sammelt noch weiter UnterstützerInnen. Unter diesen BürgerInnen sind drei junge Frauen, die vor knapp einem Jahr beschlossen, auch in Österreich aktiv zu werden. Die drei Studentinnen Magdalena, Magdalena und Franziska sind aktiv bei “Generation Earth”, dem Jugendnetzwerk des WWF Österreich.

Übergabe des Youth Water Manifesto an Umweltministerin Elisabeth Köstinger und Veronica Manfredi von der Europäischen Kommission

Für sie war schnell klar, dass sie Kunst und Performance mit ihrem Aktivismus verknüpfen wollen. Zusammen mit den TänzerInnen und AktivistInnen Aiko Kazuko Kurosaki und Darrel Toulon arbeiteten sie das Konzept zu Water Bodies aus, ein Flashmob der bei der EU-Wasserkonferenz in Wien den TeilnehmerInnen eindeutig zeigte: Die Zukunft der Gewässer liegt uns jungen Menschen am Herzen. Rund 100 junge, engagierte Menschen tanzten dafür, den strengen Schutz unserer Lebensgrundlage Wasser über die Profitinteressen der Industrie zu stellen.

Doch damit ist es den Dreien nicht genug. Seit Monaten veranstalten sie Aktionen, um die  EU weiten Kampagne zu unterstützen. Sprechen auch Sie sich mit Ihrer Unterschrift für die Beibehaltung des strengen Gewässerschutzes in der EU aus: www.generationearth.at/project/wasser/

Für weitere Information zum Thema:

Hier können Sie einen Radiobeitrag der Aktivistinnen nachhören: https://o94.at/programm/sendung/id/1470756

Fotos: Generation Earth

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