Es geht um’s Klima!
Einen statt Spalten
(06.12.2018)
Wir müssen alles unternehmen, um dem Klimawandel Einhalt zu gebieten, appelliert die ARGE Schöpfungsverantwortung. Das heißt auch, alle guten Kräfte in Kirche und Gesellschaft müssen gebündelt werden. Die Umwelt-Enzyklika Laudato Si von Papst Franziskus ist ein überaus wichtiges Dokument, welches für diese Kräfte noch ein zusätzlicher Impuls sein sollte. Denn es gibt keine Alternative zu HEUTE.
Von Konferenz zu Konferenz – COP 24
In den letzten 30 Jahren befassten sich auch Kirchenkonferenzen immer wieder mit dem fortschreitenden Klimawandel. Der Appell an die UN („Handeln wir jetzt“) wurde von Ökumenischen Rat der Kirchen 1997 eingebracht, und lange vor dem Erscheinen der Umweltenzyklika von Papst Franziskus ließen seine Vorgänger keinen Zweifel daran aufkommen, dass Handlungsbedarf besteht.
Im Vorfeld der Klimakonferenz in Katowice, Polen, wurden dramatische Warnungen von Klimaexperten laut: Nehmen die Treibhausgasemissionen weiterhin in vergleichbarem Ausmaß zu, so ist auch künftig mit raschem Temperaturanstieg zu rechnen: Ende dieses Jahrhunderts könnte die globale Mitteltemperatur um bis zu 5°C höher liegen als in der Periode 1961-1990. Doch es muss, damit das Überschreiten von Kipp-Punkten vermieden werden kann, der Temperaturanstieg bis zum Ende dieses Jahrhunderts unter 2°C bleiben, besser noch unter 1,5°C.
„Um die Verpflichtungen aus dem Pariser Klimaabkommen einzuhalten, müssen die Treibhausgasemissionen weltweit dramatisch gesenkt werden, und zwar rasch“, weiß die Wiener Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb. Das bedeutet tiefgreifende Veränderungen in den ökonomischen, sozialen und eventuell auch politischen Systemen, die jetzt noch gestaltet werden können. Geschieht dies nicht, werden klimawandelbedingt Veränderungen über die Menschen hereinbrechen.
„Wir können nicht mehr länger warten, etwas zu tun“, warnt Kromp-Kolb. Das 1,5-Grad-Ziel sei noch zu wenig, und seit der Pariser Klimakonferenz 2015 stiegen die Emissionen sogar wieder an. Wir sollten uns an dem messen, was tatsächlich geschieht. Es sei keine Zeit mehr vorhanden, um nichts zu tun, so Kromp-Kolb.
Die Rolle der Religionsgemeinschaften
„Ein wesentlicher Verbündeter in den Bemühungen um ein Umdenken könnten Religionsgemeinschaften sein“, ist die angesehene Klimaforscherin überzeugt. „Die im neuen Lebensstil geforderten Qualitäten – Genügsamkeit (Suffizienz), Ehrfurcht vor allem Leben, Mitgefühl und Solidarität, Verantwortungsbewusstsein, usw. – gelten in praktisch allen Religionen als Tugenden.“
Die ARGE Schöpfungsverantwortung tritt seit mehr als einem Viertel Jahrhundert dafür ein, dass dem Klimawandel, auf allen Ebenen des kirchlichen und persönlichen Lebens, eine zentrale Bedeutung zukommt. In Verkündigung, Lehre und Lebenspraxis. Mit einem internationalen Symposium im Erzbischöflichen Palais (1996), an welchem neben Klimaexperten die Moraltheologen Günter Virt und Karl Golser beteiligt waren, sollte das Anliegen über Österreich hinaus Beachtung finden.
Doch leider musste sie auch die Erfahrung machen: Wer Fehlverhalten aufdeckt, macht sich gelegentlich auch unbeliebt. Und so ist die ARGE Schöpfungsverantwortung etwas „im Sprung gehemmt“.
Umso wichtiger ist für die ARGE Schöpfungsverantwortung ihre dringende Einladung an alle, sich der Klimakampagne anzuschließen. Denn nur im Zusammenwirken aller kann dem Klimawandel Einhalt geboten werden – „Einen statt Spalten“.