Smart Country Jam – Landflucht stoppen, einmal anders

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(cooppa, Fritz Hinterberger, 28.06.2017) Ein internationales Treffen von Makern und Technophilen, von Baubegeisterten und Gemeinschaftsgründern, von globalen Lern-Nomaden und Paradiesgestaltern, von Agrarrebellen und „Dorfmagiern“ – 2 Stunden südlich von Wien, hart an der ungarischen Grenze. Davon schwärmt Franz Nahrada, Transition-Apostel und Netzwerker mit Leib und Seele und einer der Organisatoren des „Smart Country Jam“, das  am kommenden Wochenende im südburgenländischen Bildein statt findet.

Anlässlich eines Besuches einer internationalen Gruppe von Designern und Regionalentwicklern, die sich von Arkadien (Griechenland) bis Portugal, Mexiko und Indien mit neuen „Being Spaces“ für eine neue Form des mobilen und regionsorientierten Lernens einsetzen (UnaVision/UnaVersity), lädt das von Leopold Zyka initiierte „Open Land Lab“ zu einer gemeinsamen Denkwerkstatt ein.

„Alle teilen eine Überzeugung: der ländliche Raum ist nicht tot, sondern er wird der Raum in dem sich menschliche Kreativität, Eigenständigkeit und Können am besten und nachhaltigsten entfalten“, sagt Nahrada, der die Veranstaltung mit organisiert, und „die Stadt ist zu eng für unsere Träume geworden, wir können Vielfalt und Reichtum von Ideen und Kultur  nach Jahrzehnten und Jahrhunderten der Austrocknung („Brain Drain“) zurück in die Dörfer bringen.“

Zusammen mit Landmenschen, die es satt haben, für einen Job vier Stunden am Tag und mehr in die Städte zu pendeln, suchen sie nach und lassen uns inspirieren von Kristallisationspunkten für neue Dörfer und neue Lebensräume. „Und zwar keine Sekunde zu früh in einer Zeit, in der sich die massenhafte Automatisierung ankündigt, während die Politik immer noch mit Illusionen von Beschäftigung und Arbeitsplätzen rumschlägt“, so Nahrada.

Sein Vorschlag und der seiner Mitstreiter für die Welt von morgen:

Smart Country heißt: eine neue Welt der Kreisläufe, Selbstversorgung auf hohem Niveau, kluge Zusammenarbeit und Abstimmung.

Smart Country heißt: Chancen ausloten für eine blühende, urbane Dörflichkeit, in der unsere Lebenshaltungskosten sinken, während unsere Lebensfreude steigt.

Smart Country heißt: Platz haben, Raum haben, mit Gleichgesinnten Lebensraum gestalten. Heißt Gesundheit, Ganzheitlichkeit, Gartenreich.

Dazu gehört für ihn auch: weltweit Wissen teilen, forschen, kommunizieren,  die Natur als Partner verstehen. Neues Handwerk und neues Arbeiten trifft hier auf lebendige Maschinen und grüne Automation. Gesucht werden neue Werkzeuge und Werkstätten, Begegnungsräume, Kulturräume. Die gebotenen Antworten lesen sich dabei schon sehr konkret: von Internet-of-Things ausgestatteten Motorrädern über mehrgeschossigen, gemeinschaftlichen Selbstbau mit Holz, Lehm und Stroh bis zum Dorfprojekt Leben in Gemeinschaft in Fehring, das voraussichtlich 100-150 Menschen generationsübergreifendes wohnen, arbeiten und leben ermöglichen wird. „Österreichische Initiativen erobern die Welt bis nach China“ verspricht die Einladung ebenso wie einen „Wunderwuzzi-Roboter in der Schule“.

Robert Fabian und Harald Unterhuber vom Netzwerk „offener Technologielabore“ Otelo erklären zum Beispiel wie ein solches Otelo gestartet werden kann. Als neueste Errungenschaft soll ein mobiles Otelo vorgestellt werden. „Wir verlegen unsere Glasfaser selber – bis zum Bauernhof“ verspricht ein anderer Programmpunkt. Eine „Dorfuni 2.0“ soll die globale Universität dann in die Randregionen unserer Gesellschaft bringen.

„Smart Country ist ein schöner Traum. Wir träumen ihn gemeinsam und machen ihn schrittweise zur Realität“, sagt Nahrada. Wir werden darüber berichten! Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos, um Anmeldung hier wird gebeten: https://www.smartcountry.at

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