Mamphela Ramphele und Sandrine Dixson-Declève zu Ko-Präsidentinnen des Club of Rome ernannt
(22.10.2018, Winterthur)
Der Club of Rome hat auf seiner Jahreshauptversammlung, die am Rande einer Konferenz anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Club stattfand, zum ersten Mal in seiner Geschichte zwei Frauen mit der Leitung der Organisation betraut. Mamphela Ramphele (Südafrika) und Sandrine Dixson-Declève (Belgien) wurden zu Ko-Präsidentinnen ernannt.
Der Club of Rome erregte erstmals 1972 mit seinem Report “Die Grenzen des Wachstums“ internationales Aufsehen. Seitdem bietet er führenden Wissenschaftlern, Ökonomen sowie politischen und wirtschaftlichen Führungskräften eine Plattform und fördert innovatives Denken.
Unter den neuen Ko-Präsidentinnen wird der Club erwartungsgemäß verstärkt versuchen sein geistiges Vordenkertum auch in aktives Handeln zu verwandeln, nicht zuletzt vor dem Hintergrund einer wachsenden Bedrohung durch ökologische Tipping Points und der dringenden Notwendigkeit einer neuen menschlichen Zivilisation in ein Einklang mit der Natur. Konkret werden die Ko-Präsidentinnen die Zusammenarbeit mit Zivilgesellschaft, politischen EntscheidungsträgerInnen und der Privatwirtschaft vorantreiben und die Mitgliedschaft des Clubs auf verstärkte Repräsentanten des Südens und jüngerer Generationen ausdehnen.
Dr. Mamphela Ramphele ist Medizinerin, Autorin und entschiedene Verfechterin der Menschenrechte, als Trustee der Nelson Mandela Foundation und aktive Bürgerin in ihrem Heimatland. Nach der Mitgründung der Black Consciousness-Bewegung mit Steve Biko in ihrer Heimat Südafrika in den 70er-Jahren und einem persönlichen Bann unter dem Apartheid-Regime hat Dr. Ramphele eine herausragende Karriere vorzuweisen. Sie war eine von vier Managing Directors der Weltbank in Washington D.C., Vice-Chancellor der University of Cape Town und leitete die südafrikanische Partei Agang South Africa
“Der Club of Rome sollte ein Katalysator für die Enstehung einer neuen menschlichen Zivilisation in Einklang mit der Natur sein, in dem die komplementären, innovativen Kapazitäten des Netzwerks an Netzwerken seiner Mitglieder genutzt wird. In diesem Zusammenhang ist mir persönlich wichtig besonders auch die Beteiligung von meinem eigenen Kontinent Afrika zu beeinflussen. Wir wollen einen neuen Weg schaffen, ein wohlhabender, nachhaltiger Kontinent zu werden, der Menschenwürde und Gemeinwohl zelebriert”, sagt Mamphela Ramphele.
Sandrine Dixson-Declève hat fast drei Jahrzehnte in europäischen und internationalen politischen und wirtschaftlichen Führungspositionen verbracht, mit besonderem Fokus auf die EU sowie Klimawandel, Umwelt, Nachhaltigkeit, Grünes Wachstum und Energie. Sie ist eine respektierte Prozessbegleiterin und Dozentin zu den Themen Klimawandel, Grünes Wachstum, konventionelle und nachhaltige Energie, und hat für und beratend mit internationalen Organisationen wie der UNO, OECD, OPEC, europäischen Institutionen sowie Prinz Charles und angesehenen CEOs einiger der weltgrößten Unternehmen zusammengearbeitet. Sie ist weiterhin als Sonderberaterin für Führungskräfte der ersten Führungsebene, Regierungen, akademische Institute und NGOs tätig.
“Der jüngste IPCC-Report ist ein eindringlicher Weckruf, dass die existezielle Bedrohung durch den Klimawandel ein ‘business as usual’ nicht länger möglich macht. Wir müssen aufhören, über schrittweise Aktivitäten zu reden und anfangen, eine Vision für Veränderung voranzutreiben. Der Club of Rome wird eine führende Rolle übernehmen, die Grenzen für machbare Lösungen und Aktivitäten zu erweitern, die wirtschaftlichen Wohlstand und die Sicherheit von Menschen, Nationen und dem Planeten liefern, in einem Zeitrahmen, der mit der Wissenschaft übereinstimmt“, sagt Sandrine Dixson-Declève.
Die zwei Ko-Präsidentinnen sind mit der Leitung von konkreten, von den Mitgliedern getragenen Aktivitäten in den kommenden Jahren betraut, einschließlich der bevorstehenden Einführung eines Klima-Notfallplans, wie auf der 50-Jahre-Jubiläumskonferenz vereinbart wurde.
Links:
- www.clubofrome.org
- www.clubofrome.de
- www.clubofrome.at
- Artikel auf N21: Was wir ändern müssen
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