Atomkraft? Nein danke aus wirtschaftlichen Gründen!

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Im Jahr 2016 wurde die “Allianz der Regionen für einen europaweiten Atomausstieg” ins Leben gerufen, deren Ziel es ist, zu verhindern, “dass im Zuge des Umbaus der europäischen Energieversorgung eine gänzlich unwirtschaftliche, veraltete Risiko-Technologie weiterhin durch Subventionen künstlich am Leben erhalten wird.” Initiator ist der oberösterreichische Umwelt-Landesrat Rudi Anschober. Der Atomausstieg in Deutschland habe gute Vorrausetzungen geschaffen. „Darüber hinaus brauchen wir aber einerseits Partner in Europa, weshalb wir die Allianz der Regionen gegründet haben, und andererseits auch den wissenschaftlichen Nachweis, dass sich ein Atomausstieg auch wirtschaftlich rechnet.“, sagt Anschober im cooppa-Interview.

 

Vor einem Jahr hat Anschober das SERI (Sustainable Europe Research Institute) damit beauftragt, zu berechnen, welche wirtschaftlichen Auswirkungen ein europaweiter Atomausstieg bis 2050 hätte. Berechnet wurde das Szenario gemeinsam mit der GWS (Gesellschaft für wirtschaftliche Strukturforschung), einem führenden Think Tank für solche Analysen mit Sitz im westfälischen Osnabrück. Vorgestellt wurde die Studie nun nach Brüssel und Wien auch im Haus der europäischen Union in Prag. Die tschechische Republik ist ja – neben der Slowakei und Ungarn – mit den sechs Reaktorblöcken in Temelin und Dukovany ein wichtiger Akteur, wenn es um die österreichischen Sicherheitsbedenken zur Atomkraft geht. Aber auch wirtschaftlich kann die Atomkraft nicht länger gerechtfertigt werden.

„Die Studie macht deutlich, dass, erstens, das Abschalten aller europäischen Meiler nach spätestens 45 Betriebsjahren bei gleichzeitigem Verzicht auf jeglichen Neubau keinerlei negative Effekte  auf die europäische Wirtschaft hätte“, erklärt Studienautor Fritz Hinterberger. Im Gegenteil: „Würde Europa eine konsequente Klimapolitik des weitgehenden Ausstiegs aus Öl. Gas, Kohle und Atom betreiben, hätte das positive Auswirkungen auf Wachstum, Jobs bei gleichzeitiger Reduktion der klimaschädlichen Treibhausgase auf 20% des Werts von 1990“.

 

Dass dafür genügend erneuerbare Energieträger in Europa und auch weltweit (trotz steigender Weltbevölkerung) zur Verfügung stehen zeigt auch eine aktuelle von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderte Studie der EnergyWatchGroup.

Die Studie soll zukünftig noch in weiteren Regionen, die sich der Allianz für einen europaweiten Atomasusstieg angeschlossen haben, vorgestellt werden. Dazu gehören einige deutsche Bundesländer, aber auch Luxemburg sowie die Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens.

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